Die Ausstellung „Der Amsterdam Machsor – Ein Schatz kehrt heim“ wurde im Rahmen einer Kooperation von MiQua mit dem Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud und dem Joods Museum Amsterdam realisiert. Von Mitte Januar bis März 2019 war sie in Amsterdam zu sehen. Von September 2019 bis Januar 2020 schließlich in Köln.
Der Amsterdam Machsor – Gebetbuch für die jüdischen Feiertage
Der Amsterdam Machsor ist ein aschkenasisches Gebetbuch für die jüdischen Feiertage. Bei dem Kodex handelt es sich um eine der ältesten überlieferten mittelalterlichen Handschriften in hebräischer Sprache des deutschsprachigen Raums.
Auf 331 Pergamentseiten enthält der Amsterdam Machsor den spezifischen Kölner Ritus mit Gebeten und liturgischen Gedichten. Eindrucksvolle Illuminationen, darunter Goldinitialen mit Ranken, Filigranen und Figuren, zeugen auch heute noch von der großen Bedeutung dieser einzigartigen Handschrift.
Im Jahr 2017 war es dem Landschaftsverband Rheinland gemeinsam mit dem Joods Historisch Museum Amsterdam gelungen, den Amsterdam Machsor zu erwerben.
Gemeinsam mit beiden Organisationen stellte das Wallraf-Richartz-Museum die großformatige Handschrift im Wallraf-Richartz-Museum aus. So konnte der Machsor ganz nah an den Ort zurückkehren, an dem er vor mehr als 700 Jahren vermutlich verlesen wurde: die mittelalterliche Synagoge in Köln. Die Geschichte führte den Machsor aus dem Rheinland bis nach Amsterdam, wo er sich nachweislich seit dem 17. Jahrhundert befand. Er verbindet die beiden Orte seiner Geschichte auf vielfältige Weise und wurde als ein Kernstück der jüdischen Gemeinschaft und Ausdruck kultureller Identität erstmalig seit 1964 wieder in Köln präsentiert.