Retter der Kunst

Dem Kölner Rechtsanwalt und Kunstsammler Josef Haubrich (1889–1961) verdankt das Wallraf-Richartz-Museum eine bedeutende Sammlung des deutschen Expressionismus und der Moderne.

Werke, die er sammelte, galten während der NS-Diktatur als „Entartete Kunst“ und wurden nach und nach aus Museen entfernt. Nicht nur aus diesem Grund war er den Nationalsozialist*innen ein Dorn im Auge: Seine Frau Alice Gottschalk (1892–1944), eine Frauen- und Kinderärztin, wurde als Jüdin verfolgt und schließlich in den Suizid getrieben. Haubrich gelang es trotz aller Schwierigkeiten und persönlicher Schicksalsschlägen, seine Sammlung zu erweitern. Einen Teil davon lagerte er im Depot des Wallraf-Richartz-Museums ein, der so vor der Zerstörungswut der Nationalsozialist*innen und den Bombardierungen der Stadt geschützt werden konnte. Mit der Stiftung seiner Sammlung setzte er im Jahr 1955 ein Zeichen des Aufbruchs und Neubeginns.