Was bedeutet Provenienzforschung?

Woher stammt ein Kunstwerk und wurde es seinen Vorbesitzer*innen möglicherweise unrechtmäßig entzogen? Diese Fragen stellt die Provenienzforschung.

Während der NS-Zeit wurden zahlreiche jüdische Künstler*innen, Kunsthändler*innen und Privatsammler*innen enteignet oder gezwungen, ihren Besitz deutlich unter Wert zu verkaufen. Davon profitierten nichtjüdische Händler*innen, Privatpersonen sowie Museen und Kunsthallen. Auch in die Bestände der Kölner Museen gelangten auf diese Weise Kunstwerke aus dem Besitz als jüdisch verfolgter Personen.

1998 vereinbarten Vertreter*innen aus 44 Nationen in der sogenannten Washingtoner Erklärung, die rechtmäßigen Besitzer*innen oder deren Nachfahren von während des Nationalsozialismus entzogenen Kunstwerke ausfindig zu machen und eine „gerechte und faire Lösung zu finden“.

Auch in Köln arbeiten die städtischen Museen seither ihre Bestände auf. Pionier war dabei das Wallraf-Richartz-Museum, das bereits ab 2000 die Herkunft der zwischen 1933 und 1945 erworbenen Gemälde und Skulpturen untersuchte.

Im Jahr 2007 richtete die Stadt Köln eine Stelle für Provenienzforschung ein. Ihre Aufgabe es ist, die Bestände der verschiedenen Museen und ihre Herkunft wissenschaftlich zu erforschen.