Jüdische Künstler*innen im Museum

In der Sammlung des Wallraf-Richartz-Museums befinden sich zahlreiche Bilder jüdischer Künstler*innen. Hier zeigen wir eine kleine Auswahl.

Max Liebermann (1847–1935), Zwei holländische Bäuerinnen, 1898.

Max Liebermann war einer der bedeutendsten Impressionisten und zählte Anfang des 20. Jahrhunderts zu den bekanntesten deutschen Künstlern. So war er Präsident der Berliner Secession sowie der Preußischen Akademie der Künste in Berlin. Die Machtübernahme durch die NSDAP kommentierte er wie folgt: „Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte.“ Wenige Monate später legte er seine Präsidentschaft und Mitgliedschaft ab und lebte zurückgezogen und verbittert in Berlin, wo er 1935 starb.

Das Bild zeigt zwei holländische Bäuerinnen. Es ist auf einer seiner zahlreichen Reisen in die Niederlande entstanden. Ab 1872 reiste Max Liebermann regelmäßig zu Studienzwecken dorthin und verlebte hier alljährlich die Sommermonate.

Camille Pissarro (1830–1903), Bauernhof in Bazincourt, 1884.

Jacob Abraham Camille Pissarro war ein bekannter französischer Impressionist. Es war ein schwerer Schlag für ihn, als sich viele befreundete Künstler*innen von ihm abwandten. So verleumdete Pierre-Auguste Renoir die Familie von Camille Pissarro beispielsweise als Teil „jener jüdischen Rasse von geizigen Weltbürgern und schlauen Krämerseelen“, die nur nach Frankreich kämen, „um Geld zu machen“. Auslöser dafür war die Affäre um den jüdischen Offizier Alfred Dreyfus, dem zu Unrecht vorgeworfen wurde, ein deutscher Spion zu sein. In der Folge erlebte Frankreich eine Welle des Antisemitismus. Es ist das dunkelste Kapitel des Impressionismus.

Das Gemälde zeigt einen von Camille Pissarro mehrfach dargestellten Hof am Ufer des Flusses Epte in der Normandie. Er konnte das Gebäude von seinem Wohnhaus aus sehen.

Eduard Bendemann (18111889), Die trauernden Juden im Exil, 1832.

Eduard Bendemann war einer der bedeutendsten Historien- und Porträtmaler des 19. Jahrhunderts. Sein Bild „Die trauernden Juden im Exil“ zählt zu seinen bekanntesten Werken. Die Trauernden spiegeln die Hoffnungslosigkeit der 1830er Jahre wider: Das Bild entstand, als in Deutschland kaum politische Freiheiten existierten und Jüdinnen*Juden am Rande der bürgerlichen Gesellschaft standen. Möglicherweise wollte der Maler das Grün der Weide als einen Hoffnungsschimmer verstanden wissen.