Philipp Josef Stern – der letzte Inhaber des Bankhauses

Philipp Joseph Stern wurde 1876 in Köln geboren. Er war mit Bertha Emilie Rosa Bröckl verheiratet, die 1889 in Frankfurt am Main als Tochter protestantischer Eltern zur Welt kam. Bei der Geburt ihres Sohnes August Ludwig Eduard Stern (nach der Emigration Gus Stern) 1926 wohnten sie noch in der Drususgasse 3. Etwa zwei Jahre später zog die Familie in den großbürgerlichen Stadtteil Marienburg um.
Philipp Stern führte das Bankhaus seines Vaters zusammen mit August Samuelsdorff bis zur „Arisierung“ im September 1938 weiter. Gus Stern beschrieb ihn später als „Koelsche Jung“, der gut in der Stadt vernetzt war.

Trotz der Ehe mit seiner protestantischen Frau drohte Philipp Stern 1944 die Deportation in das Ghetto Theresienstadt. Dieser entzog er sich durch Selbstmord. Seine Leiche wurde am 23. März 1944 bei Köln im Rhein gefunden.
Philipp Stern wurde auf dem Jüdischen Friedhof der orthodoxen Gemeinde Adass Jeschurun in Köln-Deckstein bestattet.

Sein Sohn August Stern, der 1938 auf ein Internat in Genf geschickt worden war, sah seinen Vater nach diesem Sommer nicht wieder. Er kehrte erst nach Kriegsende zu seiner Mutter zurück. 1951 emigrierte er in die USA.