Einblick in das Leben der Bewohnerin Rachel Cahn

An einige der Bewohner*innen des Ghettohauses erinnern heute Stolpersteine auf dem Gehweg. Unter ihnen auch Rachel Cahn, die 1890 als Rachel Falk in Schrimm in der Provinz Posen geboren wurde. Die Oberschullehrerin war mit dem Lehrer Dr. Meier Cahn verheiratet.

Als Meier Cahn 1921 zum Direktor des jüdischen Reformrealgymnasiums Jawne ernannt wurde, zog das Ehepaar von Leipzig nach Köln. Nach dem Tod ihres Mannes im darauffolgenden Jahr unterrichtete Rachel Cahn weiterhin an der Schule, bis diese Anfang der 1940er Jahre geschlossen wurde.

Ihren Töchtern Jette und Miriam ermöglichte sie früh die Emigration in die Niederlande - sie selber blieb jedoch in Köln. Am 22. Oktober 1941 kam sie mit dem ersten Transport aus Köln in das Ghetto Litzmannstadt, von wo sie eine letzte Nachricht an eine Verwandte schrieb. Knapp ein Jahr später wurde sie in das Vernichtungslager Kulmhof deportiert und ermordet. Auch ihre Töchter holte die Verfolgung ein – sie überlebten die Schoa nicht.