Ein Publikumsliebling des Kölner Karnevals

Er war einer der Namen des Kölner Karnevals: „D’r verdötschte Judd“ (Kölsch für „der närrische Jude“) Hans David Tobar, geboren 1888 in Köln als Hans David Rosenbaum. Noch vor seinem Einsatz im Ersten Weltkrieg trat er bei verschiedenen Traditionsgesellschaften auf und wurde in den 1920er Jahren zu einem festen Mitglied des Bühnenprogramms – unter anderem im Kölner Kaiserhof. Hans Tobar war über die Stadtgrenzen hinaus beliebt: Seine Auftritte führten ihn bis nach Norderney. Die Machtübernahme der Nationalsozialist*innen veränderte sein Leben ab 1933 grundlegend. In den folgenden Jahren trat er beinahe ausschließlich auf Veranstaltungen jüdischer Vereine oder des Jüdischen Kulturbunds Rhein-Ruhr auf. Im Dezember 1939 emigrierte die Familie nach New York. Auch hier drückte Hans Tobar seine Verbundenheit zu Köln und dem Karneval in neuen Bühnenstücken, unter anderem am Broadway, aus. Er starb am 4. April 1956.